Verhalten
Verhaltenssynchronität
Das Verhalten von Hühnern ist sehr stark von Gleichzeitigkeit geprägt, d.h. fast alle Verhaltensweisen, wie Fressen, Trinken, Ruhen, Gefiederpflege etc. werden gemeinsam durchgeführt.
Darauf ist bei der Ausgestaltung aller Funktionsbereiche, baulichen Anlagen und Einrichtungen Bedacht zu nehmen.
Vor allem innerhalb größerer Gruppen steigt der Stressfaktor stark an, wenn arttypische Verhaltensweisen durch unzureichende Haltungsbedingungen erschwert oder verhindert werden.
Wolfgang Kober
Funktionskreis | Verhalten | Anforderungen an das Haltungssystem |
---|---|---|
Ruhen/Schlafen | stehen, sitzen(liegen), schlafen, dösen | Sitzstangen, vertikale Raumnutzung, "hierarchische" Ebenen |
Nahrungs- aufnahme |
picken, scharren, zupfen, trinken | entsprechendes Raum-(Fressplatz-)angebot, bearbeitbares Substrat (Einstreu), ausreichend Tränken |
Bewegung | gehen, laufen, flattern, Flugversuche, klettern, scharren | Raumangebot, auch in 3. Dimension, Besatzdichte, Auslaufgröße und -gestaltung |
soziale Interaktionen | picken, zupfen, hacken, jagen | Raumangebot, Rückzugsmöglichkeit, strukturierte Räume |
Fortpflanzung | treiben, treten, Nestkontrolle, nesteln, picken | Hähne; eingestreute, abgedunkelte Nester mit Anflugstangen bzw. -rosten; |
Komfort | putzen, Federpflege, sandbaden, sonnenbaden | erhöhte Sitzstangen, Sandbad, Auslauf, Weide, überdachter Vorplatz |